Edinburgh – Eine Stadt mit Charakter und fantastischen Blickpunkten

Tag 7 Donnerstag: Keine Reisebeschreibung von Südschottland ist ohne das faszinierende Edinburgh vollständig. Eine schöne und historisch bedeutsame, aber auch moderne Stadt. Sie lädt den Besucher nicht nur zum Shopping und Sightseeing, sondern auch zum Relaxen ein, wenn man denn möchte.

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Bild: Edinburgh Castle – so blickt man auf die Burg von der Stadt aus.

Anreise von Berwick nach Edinburgh und Park and Ride.

Es sei dringend empfohlen, nicht mit dem Auto in die Stadtmitte von Edinburgh reinzufahren, so haben wir mehrfach gelesen. Als wir dort waren, sahen wir auch wenige Privatfahrzeuge. Der Verkehr bestand hauptsächlich aus Bussen, Taxen und lokale Dienstleistungsfahrzeuge – das wird wohl seinen Grund haben:

Im Tagesverlauf wechseln sogar Einbahnstraßen die Richtung, wie man das auch von der Sierichstraße in Hamburg kennt, Parkplatzprobleme oder diverse Vorfahrtsregelungen für den öffentlichen Nahverkehr tun ihr übriges.

Daher sind wir dem Rat gefolgt und haben das Park and Ride System genutzt. Von Berwick verläuft die A1 direkt nach Edinburgh mit fantastischen Blicken aufs Meer und felsige Küstenstreifen auf der einen Seite und hohe Berg- und Hügellandschaften, die in der Sonne glänzen, auf der anderen Seite der Strecke.

Alleine die Fahrt lohnt sich also schon. Wir haben uns den nord-östlichen Park and Ride Platz Newcraighall ausgesucht. Der Parkplatz hat eine eigene Abfahrt von der A1.

Der Zug fährt alle 30 Minuten und ist 11 Minuten später am Bahnhof Waverley Station mitten in der City. Die Parkgebühr ist mit 50 pence durchaus überschaubar. Für den Zug bezahlt man ein paar Pfund. Alles in allem würde man auch in Deutschland für ein zentral gelegenes Parkhaus für einen ganzen Tag genauso viel Parkgebühren zahlen. edinburgh-newcraighall_park_and_ride

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Bild: so Blickt man von Edinburgh Castle auf die Stadt hinunter.

Stadtbummel entlang der Princes Street

Der Bahnhof liegt direkt am östlichen Ende der Princes Street – Der Haupteinkaufsmeile. Man findet hier große Geschäfte, die fast alle bekannten internationalen Marken führen und eine Vielzahl von Geschäften, die „Scottsman“, „Scottisch Gifts“ oder ähnlich heißen.

Diese Läden lassen keine Wünsche offen, wenn man ein Mitbringsel sucht, das weltweit für Schottland steht. Souvenirshop trifft es nicht ganz, dafür sind sie dann doch zu gut. Die Walker Kekse sind auch bei uns bekannt und schmecken wirklich hervorragend. Schottischer Whiskey in kleinen und großen Flaschen oder als Probierset. Harris Tweed Sakkos und Handtaschen & Geschenke   – etwas rauh, dafür authentisch.

Nur zur Anmerkung: schottische Sakkos müssen nicht kratzen

und es muss auch nicht Harris Tweed draufstehen: Es gibt genügend ganz hervorragende Sakkos mit angenehm weichen Stoffen und in weitaus mehr Karo- oder Tartanmustervariationen oder als dies der erste Blick in der Princes Street suggeriert. Ich habe mir ein Sakko in Peebles gekauft bei einem sehr netten Herrenausstatter. Was ist Tweed? 

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Bild: Doppeldeckerbusse und Galerien in alten Gebäuden.

Weiter auf der Princes Street in Edinburgh

Aus Berlin, Hamburg oder Paris kennt man große Touristenläden, nur nicht so geballt und optisch längst nicht so gut aufgemacht. Das heißt, diese Touristenläden bieten auch gute Produkte an, tolle Tweed-Schals und Decken.

Im ersten Moment ist man ganz überwältigt von dem schön gezeigtem Angebot. Man stellt später fest, dass diese Läden sehr gleichartige Waren anbieten. Die Preise sind gleichfalls sehr homogen. Ein auf Masse ausgelegtes Angebot, das man aber erst auf den 2. Blick richtig einordnen kann.

Auf die Schnelle ist das O.K. – Viele der Produkte erhält man in Deutschland nun mal nicht, wie beispielsweise auch die beeindruckenden XXL- Walkers Shortbread-Packungen. Wer originellere schottische Produkte kaufen möchte, der sollte in die Seitenstraßen gehen. Dort gibt es viele kleine individuelle Läden.

Edinburgh hat immerhin 500.000 Einwohner. Es gibt daher noch viel mehr als die Princes Street und die Royal Mile, die vom Edinburgh Castle im Westen wieder nach Osten führt.

Die Princes Street in Edinburgh ist eine Sehenswürdigkeit

Die Princes Street ist dennoch sehenswert, die alten Gebäude haben ihren eigenen Charme. Das besondere an Edinburgh ist, dass die Einkaufsmeile nur auf einer Seite mit den großen alten Häusern bebaut ist, die andere Seite ist an dem sehr langen und tiefer gelegten Park gelegen: Den West Princes Street Gardens und den East Princes Street Gardens.

Hinter den Gärten bei der North Bridge liegt der halb unterirdisch gebaute Hauptbahnhof Waverley Station. Von den Zügen bekommt man daher nichts mit, wenn man durch die Straßen flaniert oder durch den Park schlendert.

Edinburgh ist eine Großstadt mit viel Getümmel und einer hohen Lebendigkeit, aber verhältnismäßig leise. Immer wieder erhascht man Blicke auf Hügel in der Ferne und auch in der Nähe.

Tipp: Kaffee trinken mit Stil und Blick in Edinburgh  Einen leckeren Kaffee kann man in der großen Buchhandlung Watersones einnehmen. Der Blick vom 2. Stock auf die Altstadt ist großartig, der Kuchen & die kleinen Törtchen schmecken ganz hervorragend. Das Ambiente ist sehr angenehm. Man spürt, dass man von Büchern umgeben ist. https://www.waterstones.com/bookshops/edinburgh-west-end

 

Von der Princes Street aus hat man einen beeindruckenden Blick auf Edinburgh Castle oder auf das Scott Monument und viele Prachtbauten. Die mächtige Burg thront über der Stadt auf einem Felsen. Sie ist wirklich beeindruckend. Lest dazu die Geschichte in William Wallace Bücher – sehr spannend.  Wenn man die Princes Street abgelaufen hat, dann bietet es sich an, ein wenig im Park zu verweilen und dann über die „The Mound“ Brücke in Richtung Burg zu laufen. Der Weg ist steil, aber nicht allzu lang.

 

Man kann Edinburgh auch anders erkunden, aber unser Tagesausflug war:

  1. Ankunft am Bahnhof Waverley Station
  2. Entlangschlendern der Princes Street, Kaffee trinken
  3. Im Park ausruhen & die Kinder ins Pferde-Karussell setzen
  4. Über die Brücke „The Mound“ zum Schloss laufen
  5. Über die schmale Castle Hill zum Edinburgh Castle
  6. Im Schloss die schottischen Kronjuwelen und vieles andere ansehen
  7. Dann den Lawnmarket und die Royal Mile, das ist die High Street durch die Altstadt zurückschlendern zum Bahnhof

Wenn Sie vorhaben auch das Schloss anzuschauen, dann erkundigen Sie sich über die Explorer Pässe. Je nachdem was Sie noch vorhaben, kann können sich die „eingekauften“ Preisnachlässe sehr schnell lohnen.
Gerne hätten wir noch viel mehr gesehen, aber das war zeitlich leider nicht mehr zu machen.

Edinburgh-Scotsman-Schottland-Urlaub

Bild: In Edinburgh – Scotsman

Ein Sandwich in der Altstadt

Wunderbar war der Abschluss in der Altstadt um die Royal Mile herum. In einem netten Kaffee haben wir ein tolles und reichhaltiges Sandwich gegessen.

Edinburghs Altstadt liegt großartig in einer hügeligen Landschaft. Daher bot sich uns die Gelegenheit, unser Sandwich mit Blick auf eine romantische, nach unten verlaufende Gasse einzunehmen. Es war schönes Wetter, sollte man wohl noch anmerken. Doch sicher bietet diese Stadt auch bei Regen eine tolle Stimmung.

Edinburgh Castle ist im Sommer sehr gut besucht. Es war zudem kurz vor den Highland-Games, die im ganzen Land, so auch in Edinburgh stattfinden. Auch die verschiedenen Festivals wie das Military Tatto, Fringe oder das Edinburgh International Festival ziehen viele Besucher an. Im Herbst hat man vielleicht mehr von der Stadt Edinburgh – das ist zumindest eine Überlegung wert. Die Stadt lohnt sich aus meiner Sicht auf jeden Fall für eine Städtereise.

Die ganzen Galerien und teilweise kostenlosen Museen sind bei einem nächsten Besuch dran. Drei Tage wären vermutlich optimal gewesen, wenn man auch auf den Calton Hill steigen möchte und vieles mehr.

Während man auf den Straßen entlang spaziert, sollte man unbedingt immer mal wieder den Blick zu den ringsherum verlaufenden Hügeln schweifen lassen: Es lohnt sich.

Geschichtliches zu Edinburgh

Edinburghs Geschichte beginnt wohl schon im 7. Jhd. Um 1125 erhielt Edinburgh das Stadtrecht. Die Stadt musste nach einer Feuersbrunst 1530 in großen Teilen neu aufgebaut werden.

Über die Geschichte Edinburghs lassen sich ganze Bücher schreiben. Das, was in den guten Reiseführern steht, sollte aber den meisten Lesern schon genügen. Ich nehme hier nur auf das Bezug, was meiner Ansicht nach das Stadtbild geprägt hat. Die Altstadt ist südlich des Parks und auch östlich des Schlosses zu finden.

Die „Neustadt“ nördlich des Parks. Wobei die „New Town“ nicht ganz so neu ist. Weil die Altstadt zwischen Burg und Holyrood Palace die Menschenmassen nicht mehr beherbergen konnte, wurde die New Town ab 1767 gebaut. Der nördliche Anfang ist die Princes Street – Der georgianische Baustil ist auch heute noch beeindruckend. Das von schönen Parks durchzogene Stadtviertel ist vornehmlich in einer rechtwinkligen Straßenführung ausgeführt. Im Osten des Stadtzentrums erhebt sich der Calton Hill.

Weil die Stadt heute nun viel größer ist, hat Edinburgh tatsächlich einen Berg mitten im Stadtgebiet. Grandios.